Zusammengefasst von Djong & Kamper aus Sydney für BJSM
Cold water immersion (cryotherapy) for preventing muscle soreness after exercise, BJSM 2014; 48: 1388-1389
Hohe Trainings- und Wettkampfbelastungen, ein immer vollerer Wettkampfkalender und weniger Regenerationszeit sind keine Seltenheit mehr im Alltag von Leistungs- und Spitzensportlern. Aber auch durch ein exzentrisches Muskeltraining entsteht häufig ein sogenannter DOMS (=delayed onset of muscle soreness; In der Umgangssprache als Muskelkater bekannt). Eine optimale Erholungsphase spielt daher eine tragende Rolle in der Vorbereitung auf den nächsten Wettkampf.
Eisbäder und Kältekammern kommen daher immer mehr in Mode und werden von Therapeuten vor allem für die Muskelregeneration nach sportlichen Aktivitäten eingesetzt. Schmerzen, Schwellungen oder Entzündungen sollen so bereits an der Ausbreitung gehindert werden.
Ein Eisbad minimiert durch eine Verengung der Blutgefäße die Blutzirkulation in den Muskeln. Der Effekt: Nach dem Ende des Eisschocks erweitern sich die Gefäße wieder und die Durchblutung wird verstärkt angeregt. Dadurch wird der Abbau der Abfallprodukte verbessert und Entzündungsreaktionen durch die Mikroverletzungen des Gewebes werden gehemmt.
Djong & Kamper führten ein systematisches Review durch und berücksichtigten dabei 17 Studien (9 mit exzentrischer repetitiver Arbeit im Labor und 8 mit Lauf- und Ergometertraining.) Die Eisbäder kamen bei allen Studien nach dem Sport zum Einsatz. Dabei war das Wasser in 13 Fällen zwischen 10 und 15 Grad Celsius kalt und eine Anwendung dauerte zwischen 5 und 24 Minuten. Die Outcomes, primär Muskelschmerz, Empfindlichkeit/Schmerz bei der Palpation und die subjektive Erholung, notierte man direkt nach dem Eisbad sowie nach 24, 48, 72 und 96 Stunden.
Die Studienergebnisse zeigen, dass ein Eisbad verglichen mit Ruhe oder ohne Maßnahmen die Folgen von Muskelkater verringern kann. Ebenfalls deutlich wurde, dass die Effekte gegen Schmerz und für eine schnelle muskuläre Erholung nur klein bis mittelmäßig sind. Die Resultate sollten aufgrund Ihrer kleinen Effektgröße mit Vorsicht interpretiert werden. Dennoch ist für Spitzen- und Leistungssportler jede neue und weitere Maßnahme zur schnellen Regeneration wünschenswert.
Ein Eisbad ist somit eine weiteren „Regenerationswaffe“ und erweitert das sportphysiotherapeutische Repertoire.