Im Journal of Sports Medicine and Physical Fitness erschien am 31. März 2016 eine Studie von Creekmur et. al, welche die Auswirkungen plyometrischer Übungen während des Warm-Ups, auf eine anschließende Sprintleistung untersuchte.
„Effects of plyometrics performed during warm-up on 20 and 40 m sprint performance.“
Bereits frühere Studien konnten den Einfluss von “Plyometrics” während dem Warm-up auf verschiedene Leistungen in Schnelligkeits- oder Kraftdisziplinen aufzeigen. In der vorliegenden Studie sollte spezifisch überprüft werden, mit welchen Auswirkungen bei kurzen Sprintdistanzen (20 und 40 m) zu rechnen ist.
Hierzu wurden die Sprintzeiten über 20 und 40 m von insgesamt zehn männlichen Leichtathleten gemessen. Sowohl nach einem „normalen“ Aufwärmprogramm (ohne plyometrischen Übungen), als auch nach einem Aufwärmprogramm mit plyometrischen Übungen.
Die Läufe wurden an zwei verschiedenen Tagen, jedoch zur selben Tageszeit durchgeführt. Als plyometrische Übung wurden „Plate Jumps“ ins Aufwärmprogramm mit eingebaut. Die Scheibe hatte ein Gewicht von 11,2 kg, was bei 12,8-16,6% des Körpergewichts der Versuchspersonen lag.
Die statistische Auswertung zeigte eine Reduzierung der Sprintzeit auf, wenn plyometrische Übungen mit in das Aufwärmprogramm aufgenommen wurden. Dies sowohl bei 20 t-test P<0.05), als auch bei 40 m (t-test P<0.01). Die Effektgröße lag bei d=0.459 für 20 m und d=0.405 bei 40 m Sprints, dies entspricht einer geringen bis mittleren Stärke.
Der Schluss der Forschungsgruppe war, dass die Hinzunahme von plyometrischen Übungen in das Aufwärmprogramm eine Möglichkeit darstellt, die anschließende Sprintzeit bei kurzen Distanzen zu steigern.
Leider haben wir keinen Zugang zum Volltext, deshalb bleiben leider einige Fragen offen. Z.B. in welcher Bewegungsrichtung die „Plate Jumps“ ausgeführt wurden (horizontal vs. vertikal). Außerdem bleibt die Versuchspersonengruppe wieder relativ klein mit nur zehn Personen. Zudem wäre interessant gewesen zu erfahren, warum die Forschungsgruppe um Creekmur et. al gerade diese plyometrische Übung (mit Gewichten) wählte und ob andere plymoetrische Übungen wie z.B. einfache Drop Jumps einen ähnlichen Effekt gehabt hätten.
Was sind eure Erfahrungen? Wendet ihr eine Art reaktiver Sprungformen im Aufwärmprogramm an und welche Kenntnisse konntet ihr bezüglich dieser Thematik schon sammeln?
Hier geht es zum Abstract