„A randomized controlled trial of eccentric vs. concentric graded exercise in chronic tennis elbow (lateral elbow tendinopathy)“ nennt sich die Studie von Peterson M., Butler S., Eriksson M. und Svärdsudd K., welche im September 2014 in der Fachzeitschrift Clinical Rehabilitation erschien und die Effekte von Konzentrischem versus exzentrischem Training bei einer Ellenbogen-Tendinopathie aufzeigt.
Versuchsdesign:
Untersucht wurden insgesamt 120 Probanden, welche seit mehr als drei Monaten unter Symptomen einer Ellenbogen-Tendinopathie litten und von einem Arzt diagnostiziert wurden. Wiesen die Probanden weitere Krankheitsbilder, wie z.B. ein Supinatorsyndrom, eine Rhizarthrose oder eine Fibromyalgie auf, so wurden sie von der Studie ausgeschlossen, um fehlerhafte Ergebnisse zu vermeiden.
Diese 120 Probanden wurden randomisiert in eine Konzentrik- und eine Exzentrik-Gruppe eingeteilt.
Ihre Aufgabe lag darin, dass sie über einen Zeitraum von drei Monaten täglich drei Serien mit 15 Wiederholungen durchführten. Die jeweiligen Übungen wurden auf die beiden Gruppen zugeschnitten und erhielten unterschiedliche Aufgaben.
Konzentrik-Gruppe:
Der Teilnehmer sitzt auf einen Stuhl und legt den betroffenen Arm auf die Armlehne. In der Hand hält er eine Wasserflasche, welche er durch eine Dorsalextension im Handgelenk anhebt. Die Rückstellung in die Ausgangslage erfolgt durch zu Hilfenahme der anderen, nicht betroffenen Hand.
Exzentrik-Gruppe:
Der Teilnehmer nimmt die gleiche Position auf dem Stuhl ein, wie die Person aus der Konzentrik-Gruppe. Der Proband beginnt die Bewegung des Handgelenks aus der Dorsalextension heraus und senkt das Handgelenk selbst aktiv ab. Unter zu Hilfenahme der anderen Hand, wird die Ausgangsposition in Dorsalextension passiv erreicht.
Das Startgewicht lag bei beiden Gruppen gleich (Männer 2kg und Frauen 1kg). Beide Gruppen steigerten das Gewicht der Wasserflasche um 100g pro Woche.
Gemessen wurde das subjektive Schmerzempfinden bei Muskelkontraktion und Muskeldehnung sowie die Kraft der Unterarmextensoren zu Beginn der Intervention und nach einem, zwei, drei, sechs und zwölf Monaten.
Die Armfunktion und Einschätzung der Lebensqualität wurde zu Beginn der Intervention und nach drei, sechs und zwölf Monaten mit Hilfe von Fragebögen erhoben.
Ergebnisse:
Bei beiden Gruppen verbesserte sich das Schmerzempfinden der Probanden, welche zudem von einem Kraftzuwachs profitieren konnten. Die Ergebnisse waren bei der Exzentrik-Gruppe jedoch deutlich größer und auch schneller spürbar, sodass sich hier schon innerhalb von nur zwei Monaten deutliche Verbesserungen einstellten. Auch bei der Konzentrik-Gruppe kam es zu deutlichen Verbesserungen, welche jedoch etwas später auftraten als bei der Exzentrik-Gruppe.
Für eine schnelle Linderung des subjektiven Schmerzerlebens und einer schnellen Verbesserung von Kraft und Funktion bei Ellenbogen-Tendinopathie, sind gerade im Bereich des „Return To Sport“ die exzentrischen Trainingsmethoden von höchstem Interesse.
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch euer Team der spt-education.
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