Sich die Hände zu schütteln ist in unserem Kulturkreis wohl das weit verbreitetste Begrüßungsritual. Dabei ist es längst nicht das hygienischste…
So haben Forscher der Aberystwyth University im American Journal of Infection Control herausgefunden, dass beim Händeschütteln jeder Keime weiter reicht, auch Krankheitserreger. Um Ansteckungen zu vermeiden, raten sie vom klassichen Händeschütteln ab und empfehlen stattdessen den Faust-auf-Faust Gruß. Der bisher nur aus jugendlichen Begrüßungsritualen bekannte Faustgruß könnte schon bald Einzug in Physiotherapiepraxen halten. “Wenn wir den Fauststoß als Begrüßungsritual übernehmen würden, könnte dies die Übertragung von infektiösen Krankheiten zwischen Personen verringern”, sagt Dr. David Whithworth. Für die Versuche hatten Testpersonen einen keimfreien Handschuh angezogen und in einen Behälter mit bakterienverseuchter Flüssigkeit gesteckt. Anschließend, nachdem der Handschuh getrocknet war, wurde einer anderen Person mit keimfreien Handschuhen die Hand geschüttelt, diese abgeklatscht oder mit der Faust dagegen gestoßen. Im Vergleich zum Händeschütteln übertrug “Gib mir fünf” nur halb so viele Bakterien, noch deutlich weniger waren es bei einem Fauststoß. Je länger der Kontakt und je stärker, umso mehr Bakterien wurden übertragen. Aus hygienischer Sicht wäre natürlich kein Kontakt zu haben am besten. Eine kontaktlose Begrüßung, wie z.B. eine Verbeugung oder ein Knicks, können den Handschlag niemals ersetzen. Die Autoren raten deshalb bei Berufsgruppen mit viel Patienten- oder Kundenkontakt einen Wechsel vom klassischen Händedruck auf den „fist Bump“.
AM J Infect Control 2014; 42: 916-917