HIT mit weniger Zeitaufwand

Ausdauertraining nach herkömmlichen Trainingskonzepten setzte immer hohe, zeitintensive Trainingsumfänge voraus. Das HIT Konzept sollte dem Abhilfe schaffen, in dem kurze Trainingseinheiten im hoch-intensiv-Bereich (High-Intensity-Training – HIT) absolviert wurden, die dann entsprechend kurz sein können / müssen. Weiter werden beim HIT häufig für eine kurze Periode von 1-2 Wochen nahezu tägliche Trainingseinheiten (TE) empfohlen. Diese Form des Trainings stellt allerdings hohe Ansprüche an die Belastbarkeit aller beteiligten Strukturen.

Ziel der vorliegenden Studie

Die Autoren der hier vorgestellten Studie gehen der Frage nach, ob das HIT nicht auch dann effektiv ist, wenn es nicht täglich, sondern nur 6 x in 2 Wochen durchgeführt wird. Untersucht werden Leistungsfähigkeit so wie metabolische und molekulare Adaptationen.

Die Studie (Autor, Titel, Publikation)

Little JP, Safdar A, Wilkin GP, Tarnopolsky MA, Gibala MJ. A practical model of low-volume high-intensity interval training induces mitochondrial biogenesis in human skeletal muscle: potential mechanisms. J Physiolo 588.6 (2010) S. 1011-1022

Art der Veröffentlichung (Literatur, Review, Fallstudie, Längsschnitt, Querschnitt etc.

Forschung, Querschnittsuntersuchung

Rahmendaten (z.B. n=x, Alter, Niveau, w/m, Größe, Gewicht)

7 Männer (n=7), Alter 21 +/- 0,4 Jahre, VO2max = 46 +/- 2 ml/kg/min

(Anmerkung Rewiever: Die maximale Sauerstoffaufnahme deutet darauf hin, dass es sich nicht um gut ausdauertrainierte Probanden handelt).

Ablauf der Untersuchung

6 TE über 14 Tage.

Jede TE Radergometer: 8-12 x 60 Sek. Intervall bei 100% maximale Leistung (355 +/- 10 Watt), Pause 75 Sek. bei 30 Watt.

Ergebnis (Übersicht)

Das Training verbesserte die Fahrdauer bei 50 kJ und bei 750 kJ Belastung. Muskelbiopsien des M. vastus lateralis zeigten eine größere Aktivität aerober Enzyme (Citratsynthase – CS, Cytochrome c Oxidase – COX) genauso wie einen größeren Proteingehalt dieser Strukturen. An der mitochondrialen Biogenese beteiligte Transkriptions- und Proliferationsfaktoren waren ebenfalls erhöht.

Interpretation

Die Autoren schlussfolgern, dass auch ein HIT von relativ geringem Volumen (6 TE in 14 Tagen) die mitochondriale Kapazität im Skelettmuskel erhöht und die Leistungsfähigkeit verbessert. Die Ergebnisse legen nahe, das bestimmte mitochondriale Transkriptions- und Proliferationsfaktoren an der Koordination dieser Vorgänge beteiligt sind.

Praktische Relevanz (für Patienten, Physiotherapeuten, Trainer, Sportler, Rehabilitation etc.)

Steht für das Training wenig Zeit zur Verfügung und / oder lässt die Belastungsverträglichkeit des Organismus eine höhere Belastung nicht zu, führt auch ein im Volumen reduziertes HIT zu Leistungsverbesserungen im Ausdauerbereich.