Präventionsprogramme bei Jugendlichen im Teamsport

Hier eine Zusammenfassung eines Artikels von Soomro, Sanders et. al aus dem Jahre 2015. Es geht um die Wirksamkeit von Präventionsprogrammen bei Jugendlichen im Teamsport. 

HINTERGRUND:

Intensive Sporteinheiten bei Kindern und Jugendlichen sind eine bedeutende Ursache für akute Überlastungsschäden. Deshalb wurden Interventionen und Programme entwickelt, um solche Verletzungen zu verhindern und die individuellen und gesellschaftlichen Kosten, die bei einer Behandlung und Erholung entstehen, zu reduzieren. Ebenso sollen die Programme helfen, die kardiovaskuläre Gesundheit zu erhalten und die Entwicklung von Fähigkeiten zu fördern. Bisher wurden in mehreren Einzelstudien die Wirksamkeit der Präventionsprogramme (IPPs) getestet.

ZWECK:

Um die allgemeine Wirksamkeit von strukturierten, vielschichtigen Präventionsprogrammen zu bestimmen, sind diese immer gleich aufgebaut und enthalten eine Kombination aus Warm-up und Ausbildung der neuromuskulären Propriozeption. So ist es möglich, gezielt Verletzungsbilder bei Jugendlichen im Teamsport in einen Kontext einzuordnen.

STUDIENDESIGN:

Systematische Überprüfung und Meta-Analyse.

METHODEN:

Mit einem festen Einschlusskriterien wurden Studien in den folgenden Datenbanken durchsucht: Cochrane Zentralregister of Controlled Trials, MEDLINE, SPORTDiscus, Web of Science, EMBASE, CINAHL und AusSportMed. Die Begriffe bei der Keyword-Suche (einschließlich Ableitungen) waren: Jugendliche, Sport, Sportverletzungen, Prävention / Warm-up-Programme. Geeignete Studien wurden dann in einem Random-Effects-Modell für eine Meta-Analyse mit dem Verletzungsraten Verhältnis (IRR) als primären Endpunkt mit einer Invarianz zusammengefasst. Die Heterogenität zwischen den Studien und Publikations-Bias wurden getestet, und die Subgruppenanalyse untersucht die Heterogenität der Quellen.

ERGEBNISSE:

Über 10 Studien, darunter 9 randomisierte kontrollierte Studien, ergaben einen Gesamt IRR von 0.60 (95% CI = 0,48-0,75; eine 40% ige Reduktion). Der Publikationsbias schlägt eine 8% ige Verringerung vor (IRR = 0,68, 95% CI = 0,54-0,84) und das Prognoseintervall deutet an, dass jede Studienschätzung noch zwischen 0,33 und 1,48 fallen könnte. Bei Subgruppenanalysen wurden keine signifikanten Moderatoren identifiziert, obwohl mögliche Einflüsse aufgrund der Datenlage maskiert worden sind.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Im Vergleich zu normativen Praktiken oder Kontrollen, reduzieren die IPPs deutlich die IRRs bei Jugendlichen im Teamsport. Die zugrundeliegenden Erklärungen für die IPP Wirksamkeit müssen genau identifiziert werden, obwohl sie potentiell den IPP-Gehalt und Verbesserungen in der Muskelkraft, propriozeptiven Balance und Flexibilität berichten.