Schulterdyskinesie und Rumpfinstabilität?

Das Autorenteam rund um Professor Radwan vom Utica-College in New York City beschäftigt zurecht die Frage, ob Rumpfstabilität einen Einfluss auf die Schulterfunktion hat. Publiziert wurden die Studienergegnisse in der Februar-2014-Ausgabe des „International Journal of Sports Physical Therapy“.

Gerade „Überkopf-Sportler“ erleiden häufig Schulterverletzungen auch im Zusammenhang mit Schulterinstabilitäten und da die Literatur wenig Aufschluss über mögliche Zusammenhänge mit angrenzenden Bewegungsstrukturen wie eben dem Rumpf gibt, hat sich besagte Arbeitsgruppe entschieden, die nachfolgend beschriebene Studie durchzuführen.

Untersucht wurde der Unterschied der Rumpfstabilität – die über mehrere Testverfahren erhoben wurde – zwischen AthletInnen mit und ohne Schulter-Dysfunktionen. Die Stichprobe, mit 33 Frauen und 28 Männern im durchschnittlichen Alter von 19 Jahren, generierte sich aus verschiedenen Sportarten bei denen die Schulter eine zentrale Rolle spielt – wie etwa Schwimmen, Basketball, Baseball, Lacrosse und andere mehr. 

Getestet wurde die Rumpfstabilität über verschiedene Standarttools – im Einzelnen waren das: der „Sorensen Test“, der „Double Leg Lowering Test“,  der (modifizierte) „Side Plank Test“ und der „Single Leg Balance Test“.

Interessanterweise fanden sich ausschließlich beim Balance-Test signifikante Unterschiede dahingehend, dass die Gruppe mit Schulterdysfunktions-Problemen in dieser Aufgabe deutlich schlechter abschnitt. In all den anderen Testformen gab es keine nennenswerten Unterschiede.

Eindeutig scheint demnach, dass Defizite in der Balance sich negativ auf die Schulterfunktion in „Überkopf-Sportarten“ auswirken.  Mit diesem Ergebnis lassen sich Trainingsinterventionen, die das Ziel der Stabilitätsverbesserung im Funktionsabschnitt Hüfte, Becken, Lendenwirbelsäule und damit der gesteigerten Balancefähigkeit verfolgen, gut in die Schulterrehabilitation (und Prävention) mit Sportlern argumentieren und integrieren.

Hier der Link zum Volltext: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3924603/

In diesem Sinne – wie immer – „gewinnbringendes“ Lesevergnügen wüncht euch das Team der spt-education!