Zusammenfassung einer Studie von Melanie Lesinski, Olaf Prieske, Marie Demps & Urs Granacher, Universität Potsdam
Einleitung
Im Volleyball kann die Vielzahl an vertikalen Sprüngen im Training und/oder Wettkampf zu ermüdungsbedingten Leistungseinbußen führen (Magalhães et al., 2011). Der Leistungsvollzug findet dabei auch unter relativ instabilen Bedingungen (z. B. Sand) statt. Das Ziel dieser Studie war es, die ermüdungsbedingten Effekte wiederholter Vertikalsprünge auf die Sprungleistung und die Beinmuskelaktivität auf stabilen und instabilen Untergründen zu untersuchen.
Methoden
Zwanzig gesunde Leistungsvolleyballspieler/Innen (Alter: 18 ± 2 Jahre) absolvierten vor und nach einem Ermüdungsprotokoll Drop Jumps (DJ) und Countermovement Jumps (CMJ) auf einer Kraftmessplatte unter stabilen (Kraftmessplatte [Novotec Medical]) und instabilen Untergrundbedingungen (AIREX® balance pad auf der Kraftmessplatte). Das Ermüdungsprotokoll bestand aus wiederholten vertikalen Box-Sprüngen. Es wurde sowohl die Sprungleistung (d. h. Sprunghöhe, Bodenkontaktzeit) als auch die Aktivität ausgewählter Beinmuskeln (z. B. M. vastus medialis, M. soleus) in verschiedenen Zeitintervallen ermittelt.
Ergebnisse
Signifikant geringere DJ- und CMJ-Sprunghöhen (3-7 %; p<,05; 1,14≤d≤2,82), längere DJ Bodenkontaktzeiten (6 %; p<,05; d=1,34) sowie geringere DJ- und CMJ Beinmuskelaktivitäten (2-27 %; p<,05; 0,59≤d≤3,13) zeigten sich konsistent für den Faktor Ermüdung. Der Faktor Untergrundinstabilität führte nur beim DJ zu signifikant geringeren Sprunghöhen (8 %; p<,01; d=1,90), längeren Bodenkontaktzeiten (12 %; p<,001; d=2,90) und reduzierten Beinmuskelaktivitäten (9-25 %; p<,05; 1,08≤d≤2,54). Es wurden keine statistisch signifikanten Interaktionseffekte zwischen Ermüdung und Untergrundinstabilität für DJ und CMJ festgestellt.
Diskussion
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass ein plyometrisches Ermüdungsprotokoll negative Effekte auf die Sprungleistung und die Beinmuskelaktivität im DJ und CMJ hat. Die Untergrundinstabilität wirkt sich jedoch nur negativ auf die Sprungleistung und die Beinmuskelaktivität im DJ aus. Zudem erscheinen ermüdungsbedingte Leistungseinbußen bei sprungtrainierten Athleten nicht zusätzlich.
Literatur
Magalhães, J. et al. (2011). Physiological and neuromuscular impact of beach-volleyball with reference to fatigue and recovery. J Sports Med Phys Fitness, 51(1), 66–73.